Ayurveda Ayurveda-Rezept: Gebackene Süßkartoffeln mit Korianderdip Die ayurvedische Küche kennenlernen

Die Ayurveda-Köchin Agatha Heim nimmt uns mit in die bunte Welt der ayurvedischen Küche. Wie wäre es mit einem Power-Gericht voller Nährstoffe und Vitamine? Süßkartoffel und Koriander sind dafür genau die richtigen Zutaten!

Sicher weißt du schon, wie vielfältig die ayurvedische Küche ist. Wusstest du aber auch, dass ayurvedisch Kochen ganz und gar nicht schwer oder aufwendig sein muss? Dieses Gericht lässt sich wunderbar in deinen Alltag integrieren. Es ist besonders leicht bekömmlich, braucht nur wenige Zutaten und auch für die Kochmuffel unter uns einfach in der Zubereitung. 

In diesem Beitrag behandeln wir:

Was ist das Wichtige bei der ayurvedischen Ernährung?

Die ayurvedische Küche ist unglaublich lecker und vielfältig. Doch nicht nur die Rezepte machen die Ernährung so einzigartig. Die ayurvedische Ernährung stützt sich auch auf bestimmte Grundregeln. Wichtig ist vor allem, dass man sich Zeit nimmt. Nicht nur für die Zubereitung, auch das Essen an sich sollte in Ruhe genossen werden. So kann man auch viel besser auf seinen Körper hören und weiß zum Beispiel, wann man wirklich satt ist oder nur noch aus Genuss weiter isst. 

Die ayurvedische Küche ist fettarm und lässt sich gut an deinen Alltag anpassen. Deine Zutaten sollten immer frisch, von Bio-Qualität und am besten regional gekauft werden. Grundsätzlich basieren viele Rezepte auf einer vegetarischen Ernährung, man kann diese aber auch gut mit magerem Fleisch oder Fisch erweitern. Hierbei sollte allerdings auch auf die Qualität geachtet werden.

Die wichtigsten Grundregeln der ayurvedischen Ernährung zusammengefasst:

  1. Iss bewusst und in der richtigen Menge.
  2. Iss hochwertige Nahrungsmittel und bereite dein Essen immer frisch zu.
  3. Verzichte auf das Trinken während des Essens.
  4. Bevorzuge warme Speisen.
  5. Achte auf einen ausgewogenen Geschmack (die Geschmäcker süß, sauer, salzig, scharf, bitter und herb sollten in deinen Mahlzeiten vorhanden sein).
  6. Achte auf die richtige Kombination der Nahrungsmittel. Zum Beispiel sollte Milch niemals in Kombination mit Salzigem gegessen zu essen. 
  7. Ernähre dich passend zu deiner Dosha-Konstitution.
  8. Versuche zu regelmäßigen Zeiten zu essen und Zwischenmahlzeiten zu vermeiden.

Wie ernähre ich mich passend zu meinem Dosha-Typ?

Im Ayurveda dreht sich alles um die drei Lebensenergien, die sogenannten Doshas. Sie bilden die Grundlage des ayurvedischen Denkens. Die Doshas steuern alle körperlichen und seelischen Abläufe im Körper und sind gleichzeitig für alle positiven und negativen Veränderungen verantwortlich. Krankheiten und Gesundheitsbeschwerden bedeuten ein Ungleichgewicht der Doshas. 

Es gibt drei unterschiedliche Doshas: Vata, Pitta und Kapha. Jeder Mensch besitzt alle Doshas, wird aber mit einer ganz einzigartigen Mischung dieser geboren. Die Doshas definieren dich mit deinen geistigen und körperlichen Veranlagungen, deinen Vorlieben und Abneigungen, der Beschaffenheit deines Körpers oder deinen Ernährungsbedürfnissen. Durch Krankheiten, Umwelteinflüsse oder Gewohnheiten gerät deine Ur-Konstitution oft ins Ungleichgewicht. Ziel der ayurvedischen Gesundheitslehre ist es, dieses Ungleichgewicht zu lösen und dir dabei zu helfen, wieder im kompletten Ausgleich aller Doshas zu leben. 

Deine Ernährung sollte daher immer auch an deinen Dosha-Typ angepasst werden. Bestimmte Lebensmittel verstärken oder schwächen die Doshas. Besonders bei Krankheiten lohnt es sich, auf die angepasste Ernährung zu achten. 

Was macht die Süßkartoffel so besonders für die ayurvedische Küche?

Wusstest du, dass die Süßkartoffel in Wirklichkeit nicht der Gattung der herkömmlichen Kartoffel zugeordnet wird? Kartoffeln gehören zu den Nachtschattengewächsen, Süßkartoffeln hingegen sind Windengewächse. Die leckere Knolle mit dem orangenem Fruchtfleisch ist in der ayurvedischen Küche kaum wegzudenken! Auch bekannt unter dem Namen Batate, ist die Süßkartoffel eine wahre Nährstoffbombe. 

Die Knolle hat einen leicht süßlichen Geschmack und erinnert gerne mal an Kürbis oder Karotte. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Kartoffeln enthält sie weniger Kohlenhydrate und ist reich an Ballaststoffen. Man kann sogar ihre Blätter essen. 

In der Schale der Süßkartoffel befindet sich der Stoff Caiapo. Diesem Stoff werden besonders gesundheitsfördernde Wirkungen zugesprochen. Vor allem bei Krankheiten wie Blutarmut, Bluthochdruck und Diabetes wirkt sich Caiapo lindernd aus. Cholesterin- und Blutwerte können sich durch das Essen von Süßkartoffeln also verbessern. Zusätzlich sind in der Batate auch zahlreiche Mineralstoffe wie Kalium, Zink und Kalzium enthalten sowie Vitamine und Antioxidantien. 

Die leckere Knolle kann auf verschiedene Art und Weise zubereitet werden: Ob roh, gekocht oder gebacken, mit der Batate ist alles möglich. Da Süßkartoffeln viele Ballaststoffe enthalten, machen sie länger satt und eignen sich hervorragend für eine Diät. Aber eigentlich sollte jeder darauf achten, diese Gesundheitsbombe das ein oder andere Mal auf den Speiseplan zu setzen. 

Ob im Curry, als Püree, Suppe oder gebacken aus dem Ofen: Die Süßkartoffel schmeckt unglaublich lecker und gibt so gut wie jedem Gericht den letzten schmackhaften Kick.  

Aus der Süßkartoffel lassen sich viele verschiedene gesunde Gerichte kochen. © Shutterstock, Mironov Vladimir
Die Süßkartoffel ist unglaublich gesund und kann vielseitig in der Küche verarbeitet werden. © Shutterstock, Mironov Vladimir

Was macht Koriander so gesund?

Die grüne Pflanze ist eines der beliebtesten Würzkräuter der Welt. Gerade in der asiatischen Küche werden die Blätter in zahlreichen Speisen verwendet. Aber auch die Samen und Wurzeln des Korianders eignen sich hervorragend zum Kochen. Beim Geschmack sind sich viele nicht einig. Die einen lieben den würzig frischen Geschmack, die anderen verbinden mit Koriander eher etwas Seifiges. Das hängt allerdings nicht mit dem Geschmack zusammen, sondern hat genetische Gründe. Menschen mit einem bestimmten Gen empfinden Koriander oft als ungenießbar und seifig. Doch trotz der unterschiedlichen Meinungen sollte dieses Kraut auf keinen Fall in deiner Küche fehlen. Denn Koriander ist voll mit Vitaminen und kann bei der ein oder anderen Krankheit auf natürliche Weise Linderung verschaffen. 

Wusstest du, dass Koriander auch zu den ältesten Küchenkräutern der Welt gehört? Das grüne Kraut wird seit jeher als wirksame Heilpflanze verwendet. Schon im Mittelalter wurde er als pflanzliches Medikament verwendet. Auch in der heutigen traditionellen chinesischen Medizin (TCM) und im Ayurveda gilt er als wirksames Mittel bei Verdauungsbeschwerden und chronischen Entzündungskrankheiten.

Koriander als natürliches Antibiotikum 

Koriander ist in vielerlei Hinsicht eine gute Wahl bei deiner Ernährung. Die Blätter der Pflanze liefern eine große Menge an Antioxidantien, welche das Immunsystem unterstützen und gleichzeitig entzündungshemmend wirken. Auch die Samen haben einen solchen Effekt. 

Das im Koriander enthaltene Dodecenal ist eine natürliche antibakterielle Substanz, die sogar stärker als einige industriell hergestellte Antibiotika wirkt. Als Heilpflanze wird der Koriander auch für verschiedene Entgiftungskuren verwendet, um vor allem Schwermetalle aus dem Körper zu lösen.

Zusammengefasst können die Pflanzeninhaltsstoffe des Korianders sich folgendermaßen auf unseren Körper auswirken:

  • entwässernd
  • bei der Stimulierung des Immunsystems
  • antioxidativ
  • antibakteriell
  • entkrampfend
  • beruhigend

Die Blätter eignen sich hervorragend für Suppen, Fleisch- und Fischgerichte, aber auch Mahlzeiten mit Kichererbsen oder Aubergine lassen sich wunderbar damit ergänzen. Als Klassiker sollte Koriander auch in keinem Kräuterdip fehlen! 

Koriander wird als Gewürz- und Heilpflanze verwendet. © Shutterstock, Elen Vik
Koriander gehört zu einem der ältesten Kräuter und ist für seine wohltuende Wirkung bekannt. © Shutterstock, Elen Vik

Ayurvedisches Kochen mit Rezepten von Agatha Heim

Agatha Heim ist Ayurveda-Ernährungsberaterin und nimmt uns mit in die fabelhafte Welt der verschiedenen Geschmäcker, Gerüche und Farben. Für sie ist Ayurveda schon seit langem eine Lebenshaltung und die Kunst des ayurvedischen Kochens eine Leidenschaft.

Seit Jahren beschäftigt sich Agatha Heim mit den ayurvedischen Ernährungskonzepten und teilt ihre wunderbaren Erfahrungen gerne in ihren Koch-Workshops oder in ihrem Kochbuch “Genussvoll durchs Jahr – Agathas ayurvedische Köstlichkeiten”. Denn auch das Teilen gehört zum ayurvedischen Prinzip. In Kombination mit Yoga und Meditation hilft sie dir dabei, den Weg ins Gleichgewicht zu finden. Heute stellt sie uns eines ihrer Lieblingsrezepte in der ayurvedischen Küche zur Verfügung. Viel Spaß beim Nachkochen!

Gebackene Süßkartoffeln mit Korianderdip (für 4 Portionen):

Für die Süßkartoffeln:

  • 4 mittelgroße Süßkartoffeln (ca. 800 g)
  • 2 EL geschmolzenes Ghee
  • 1/4 TL gem. schwarzer Pfeffer
  • Steinsalz nach Geschmack
  • 1 TL gem. Koriander

Den Backofen bei Umluft auf 180 °C vorheizen. Die Süßkartoffeln waschen, ungeschält der Länge nach vierteln und die Viertel noch einmal längs halbieren, sodass ungefähr acht gleich dicke Spalten entstehen. Die Süßkartoffel-Spalten auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und mit dem Ghee bepinseln. Pfeffer und Salz auf die Spalten streuen. Die Süßkartoffeln ca. 25 Minuten lang im Backofen backen, bis sie goldbraun werden. Dann mit Koriander bestreuen und noch eine Minute lang weiterbacken.

Für den Korianderdipp:

  • 1 mittelgroße Knoblauchzehe, fein gewürfelt
  • 4 EL Koriandergrün, in feinen Streifen
  • 1 EL geriebene Zitronenschale
  • 1/2 TL Zitronensaft
  • Steinsalz nach Geschmack
  • 6 EL Olivenöl

Den Knoblauch mit der breiten Seite der Messerklinge auf dem Schneidebrett zu einer Paste zerdrücken. Knoblauchpaste, Koriandergrün, Zitronenschale, Zitronensaft und Salz miteinander vermengen und ganz kurz im Olivenöl erhitzen. Die gebackenen Süßkartoffeln rundherum auf einer Porzellanplatte anrichten und einzeln mit dem Korianderdip beträufeln.
“Guten Appetit!”

Agatha Heim hat für uns viele leckere Rezepte für ayurvedische Gerichte für uns. © Agatha Heim
Agatha Heim ist Ayurveda Ernährungsexpertin und nimmt uns mit in die fabelhafte Welt der Ayurvedischen Ernährung! © Agatha Heim

Agatha Heim hat das ein oder andere köstliche Rezept für uns parat. Wie wäre zum Beispiel mit einem ayurvedischen Rote-Bete-Salat oder leckeren Kartoffel-Karotten-Cupcakes? Unter der Kategorie Kulinarik findest du immer wieder neue, spannende Ayurveda-Rezepte.

Auch auf ihrer Homepage www.a-heim.de und in ihrem Kochbuch findest du zahlreiche Anregungen und Informationen zum Thema Ayurveda-Ernährung. Ein paar visuelle Kostproben von Agatha Heims Rezepten kannst du dir auch auf YouTube holen.

Beitragsbild: © Ayurverlag, ayur-verlag.de