Ayurveda Shirodhara – der Stirnölguss Mit Ayurveda Stress abbauen:

Unser Alltag ist von unterschiedlichen Faktoren geprägt, die sich negativ auf uns auswirken können. Besonders mit Stress haben viele Menschen zu kämpfen. Ayurveda unterstützt dich mit unterschiedlichen Ansätzen, Stress aus deinem Alltag zu verbannen und dir zu einem gesunden Leben zu verhelfen.

Laute Geräusche, Hektik, Stress: Sowohl beruflich als auch privat ist unser Leben durch starke Belastungen geprägt. Symptome wie Kopfschmerzen oder Müdigkeit sind die gesundheitlichen Folgen. Anders als in anderen medizinischen Systemen ist besonders im Ayurveda neben der körperlichen Vitalität auch das Gleichgewicht von Seele und Geist entscheidend. Die ayurvedische Shirodhara-Behandlung setzt genau dort an. Mithilfe von hochwertigen medizinischen Ölen und einer traditionellen Massage soll der Geist beruhigt und dem Körper schließlich zu neuer Kraft verholfen werden. Besonders bei Stress ist diese ayurvedische Behandlung wirkungsvoll. Höchste Zeit also, dich einmal selber von der Heilsamkeit zu überzeugen! Hier erfährst du alles, was du über die traditionelle Shirodhara-Behandlung wissen musst.

In diesem Beitrag erfährst du:

Was bedeutet Shirodhara?

Das Wort „Shiro” ist eine aus dem Sanskrit stammende Bezeichnung und bedeutet „Kopf“, “Dhara” steht für das Wort Fluss. Shirodhara bedeutet also so viel wie „Kopf-Fluss”. Eine sehr passende Bezeichnung, da der Hauptbestandteil einer Shirodhara-Behandlung das Fließen von Öl auf den Kopf ist. Genauer gesagt fließt kontinuierlich ein Strahl warmen Öls über Gesicht, Stirn und Kopf. Deshalb wird diese Art der Behandlung auch häufig Stirnölguss genannt. 

Unterschieden wird zwischen drei verschiedenen Typen: Sneha Dhara, Ksheer Dhara und Takra Dhara. 

Wie läuft eine Behandlung ab?

Eine Shirodhara-Behandlung ist immer wieder ein wohltuendes Erlebnis, welches du unbedingt einmal ausprobieren solltest! 

Während einer Shirodhara-Behandlung liegt der Patient mit dem Rücken auf dem Behandlungstisch. In einem trichterartigen Gefäß über dem Kopf befindet sich das Öl. Über einen kleinen Baumwolldocht fließt es bei der Behandlung in beruhigenden, langsamen Bahnen und wird sanft über Stirn und Kopf gelenkt. Die Augen und Ohren sind dabei mit Watte geschützt. Während des Flusses bewegt der Therapeut das Gefäß in kleinen,kreisenden Bewegungen hin und her. Nach ungefähr zwanzig bis dreißig Minuten versiegt der Fluss. Danach begibt sich der Patient in eine Ruhephase, damit der Körper die Gelegenheit hat, die Behandlung ohne Aufregung zu verarbeiten. Nach der Ruhephase wird das Öl mit einem milden ayurvedischen Waschmittel abgewaschen. Für eine Shirodhara- Behandlung werden üblicherweise individuell hergestellte Öle verwendet. Die Rücksichtnahme auf die jeweiligen Beschwerden in Kombination mit dem Dosha-Typen sind dabei entscheidend. 

Die Wirkung der ayurvedischen Öle

Öle haben seit jeher in vielen verschiedenen Kulturen eine wertvolle Bedeutung. Schon im alten Rom oder in der griechischen Antike wurden spezielle Öle zu medizinischen Zwecken verwendet. Kein Wunder also, dass auch in den ayurvedischen Lehren Gebrauch von diesem “flüssigen Gold” gemacht wird. Hochwertige Öle enthalten Fettsäuren, sind reich an Nährstoffen und wirken feuchtigkeitsspendend.

Das Öl eignet sich außerdem hervorragend als Trägersubstanz für die Moleküle und Essenzen beigefügter Heilpflanzen. Zusätzlich wird es von unserer Haut besonders gut aufgenommen, wodurch heilende Bestandteile und Nährstoffe besser in unseren Organismus gelangen. Öl kann auch als Trägersubstanz in Getränken und Speisen verwendet werden. 

Ayurvedische Öle haben in der Geschichte der ayurvedischen Behandlung eine lange Tradition.© Shutterstock, Madeleine Steinbach
Ayurvedische Öle werden in einem langen Verfahren hergestellt und auf die individuellen Beschwerden des Patienten angepasst. © Shutterstock, Madeleine Steinbach

Im Ayurveda ist man sich der Besonderheit hochwertiger Pflanzenöle schon seit Jahrtausenden bewusst. Daher finden diese auch in den unterschiedlichsten Traditionen und Therapien immer wieder Anwendung. Man unterscheidet dort zwischen sogenannten Basisölen und medizinischen Ölen. Basisölen werden keine zusätzlichen Substanzen hinzugefügt. Oft werden dafür Sesamöl, Kokosöl, Neemöl oder Ghee verwendet. Basisöle finden ihre Anwendung in der ayurvedischen Kosmetik, der Körperpflege, beim Ölziehen oder beim Kochen. Je nach Konstitution werden dafür verschiedene Öle empfohlen.

Basisöl für den Vata-Typen

Der luftige Vata-Typ neigt zu trockener Haut und zartem Haar. Ein wärmendes Öl eignet sich daher besonders gut für ihn. Sesam oder Olivenöl sind eine gute Wahl für die Pflege. 

Basisöl für den Pitta-Typen

Pitta-Typen haben oft eine robustere Haut und weiches Haar. Durch das Feuer in ihnen benötigen sie kühlende Öle und Behandlungen. Besonders gut eignen sich Sonnenblumenöl oder Kokosöl.

Basisöl für den Kapha-Typen

Als Kapha-Typ bist du von Natur aus oft schon mit genügend Öl ausgestattet. Daher sollten Kapha-Typen besonders wenig Öl in ihrem Alltag verwenden und während ihrer Pflege und Ernährung auf leichte Sorten zurückgreifen. Wunderbar eignen sich dafür Rapsöl oder Moringa Öl.

Die Herstellung von medizinischen Ölen ist weitaus aufwendiger und hat eine ayurvedische Behandlung als Ziel. Sie hat eine lange Tradition. Auch heute werden noch eigens auf die Bedürfnisse von Patienten angepasste Ölmischungen produziert. Natürlich ist der Markt gewachsen und du wirst bereits im Handel einige gute ayurvedische Öle finden. Am wirkungsvollsten ist es jedoch, wenn du dich von einem ayurvedischen Arzt beraten lässt und dir eine individuelle Kombination aus Basisöl und Heilkräuter zusammengestellt wird. 

Die medizinischen Öle, die sogenannten Thailam, werden in einem komplizierten Verfahren hergestellt. Von einem Kräuterexperten werden zunächst das Basisöl und bis zu 50 passende Kräuter bestimmt. Daraufhin folgt ein oft mehrtägiger Kochprozess, bei dem die gewählten Kräuter und eine Pflanzenpaste mit dem Öl verarbeitet werden. 

Bei einer Shirodhara-Behandlung kommen meistens personalisierte Kräuteröle zum Einsatz. Je nach Beschwerden und Symptomen wird ein Basisöl gewählt und dann mit passenden Kräutern verarbeitet. 

Die Shirodhara-Behandlung kann auch wunderbar in Kombination mit weiteren ayurvedischen Massagen, wie zum Beispiel einer Abhyanga (ayurvedische Ganzkörpermassage) oder im Rahmen einer Panchakarma-Kur angewendet werden. 

Eine ayurvedische Massage sollte typengerecht auf das Individuum zugeschnitten sein. © Shutterstock, Poznyakov
Bei einer Ayurveda-Massage steht die medizinische Anwendung und der Gesundheitseffekt im Vordergrund. © Shutterstock, Poznyakov

Ayurvedische Massagen

Schon vor tausenden Jahren galten die ayurvedischen Massagen als besondere medizinische Unterstützung zur Heilung von Patienten. Durch den saften Druck auf das Gewebe wird der Stoffwechsel angeregt und Schlacken können besser gelöst werden.

Die klassischen ayurvedischen Massagen sind unter anderem:

  • Abhyanga, die Ganzkörpermassage
  • Upanhasveda – die Rückenmassage
  • Garshan – die Trockenmassage
  • Marma-Massage – Vitalpunktmassage
  • Pinda Sweda – die Kräuterstempel-Massage

Man verwendet eine ayurvedische Massage, um Krankheiten und Beschwerden entgegenzuwirken. Natürlich soll auch die Entspannung von Körper und Geist im Vordergrund stehen. Oft fühlt man sich nach einer ayurvedischen Massage belebter und aktiver als zuvor. Wenn du noch mehr über die Wirkungsweise der verschiedenen ayurvedischen Massagen lesen möchtest, findest du in unserem Beitrag „Ayurvedische Massagen“ mehr Informationen dazu. 

Wie kann Shirodhara dabei helfen, Stress abzubauen?

Unsere Gedanken und unser Gehirn sind ständig in Bewegung. Andauernd entstehen neue Verbindungen zwischen den einzelnen Nervenzellen und alte Verbindungen werden gelöst. Sekündlich wird entschieden, welche Informationen unser Gehirn speichern und welche löschen muss, ähnlich wie bei einer Computerfestplatte. Dazu kommen unterschiedlichste Umwelteinflüsse, die auf unser Gemüt und unsere Stimmungslage einwirken.

Eine Shirodhara-Behandlung bewirkt eine tiefe innere Entspannung. Das Gehirn wird geordnet und aufgeräumt, was die positive Auswirkung auf unser gesamtes Nervensystem erklärt. Der Geist wird beruhigt und dem Körper Frieden geschenkt. Außerdem wirkt gerade diese Behandlung auf das Stirnchakra ein. In diesem Zustand findet auf der Zellebene tiefe Regeneration und Erneuerung statt.

Die ayurvedische Shirodhara-Behandlung kann wunderbar mit einer ayurvedischen Massage kombiniert werden. © Shutterstock, Novikov Alex
Das fließende Öl während der Shirodhara-Behandlung wirkt sich auf Körper und Seele aus. © Shutterstock, Novikov Alex

Die Shirodhara-Behandlung sorgt durch eine Weitung der Blutgefäße für eine bessere Durchblutung und Blutdrucksenkung. Durch die abgestimmte Verwendung von hochwertigen Ölen werden Schlacken (Ama) im Körper gelöst und die Haut mit Nährstoffen versorgt. Es stellt sich ein Gefühl der Gepflegtheit und Glättung ein. Zu jeder Behandlung gehört ebenfalls eine Ruhephase, in der unser Körper sich entspannt und der Geist die volle Wirkung des Öls spüren kann. 

Bei welchen Beschwerden kann Shirodhara lindernd wirken?

  • Stress
  • Schlafstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Augenkrankheiten
  • Schwindelgefühl
  • blutdrucksenkend
  • Depressionen

Zusätzlich wirkt sich eine Behandlung positiv auf den Hormonhaushalt aus, kann das Gedächtnis fördern und den Alterungsprozess verlangsamen. 

Shirodhara, eine Behandlung für das Stirnchakra

Unser Körper wird von sieben Hauptchakren und zahlreichen Marmapunkten beeinflusst. Die Chakren sind die Energiezentren unseres Körpers und versorgen uns mit Lebensenergie. Ist ein Chakra blockiert, kann diese Energie nicht mehr durch den gesamten Körper strömen und verursacht so Beschwerden. Unsere sieben Hauptchakren verlaufen alle entlang der Wirbelsäule und bilden unsere Lebensenergie. Wenn du mehr über die sieben Hauptchakren erfahren möchtest, bist du in unserem Beitrag: “Was sind Chakren?” gut aufgehoben. 

Zusätzlich zu den Chakren besitzt unser Körper verschiedene Marmapunkte. Dies sind Kreuzpunkte zwischen Muskeln, Arterien, Knochen, Sehnen, Gelenken und Venen. Nach der ayurvedischen Lehre hat unser Körper 107 Marmapunkte, welche bei einer Verletzung starke gesundheitliche Beeinträchtigungen zur Folge haben können. Zusätzlich sind die Marmapunkte aber auch eine Verbindungsstelle zwischen Körper und Geist. Es sind quasi Knotenpunkte, an denen unsere Energieflüsse im Körper sich kreuzen. 

Wichtig ist zuerst einmal ein Bewusstsein für die sieben Chakren zu entwickeln. © Shutterstock, Peter Hermes Furian
Die sieben Chakren sitzen an unterschiedlichen Stellen des Körpers und wirken von dort aus auf unseren Energiefluss. © Shutterstock, Peter Hermes Furian

Der Bereich zwischen unseren Augenbrauen wird als Lokalisation des sogenannten “Dritten Auges” des Stirnchakras bezeichnet. Der Ajna-Marma-Punkt ist ebenfalls zwischen den Augenbrauen lokalisiert und steht als Energiezentrum mit der Intuition, der Seele und dem Bewusstsein in Verbindung, ähnlich wie das Stirnchakra. Durch die Stimulierung dieses besonders energetischen Bereichs durch das Öl wird dieses Energiezentrum angeregt. 

Durch die richtige Anwendung mit Öl und Massagen während der Shirodhara-Behandlung,  kann durch diese Punkte also ein direkter Zugang zu unserem Energiesystem geschaffen werden. 

Für jeden Dosha-Typ bietet sich eine Shirodhara-Behandlung an. Ganz besonders sind Shirodhara-Behandlungen für den Vata-Typen beruhigend. Also gerade für Vata-Störungen und Konstitutionen eine wunderbare Möglichkeit der Entspannung! 

Shirodhara für den Vata-Typen

Für den luftigen Vata-Typen ist eine Shirodhara-Behandlung äußerst gut geeignet, da diese Behandlung den Geist beruhigt. Der sprunghafte Geist des Vata-Typen kann so ein wenig Ruhe finden. Die Haut des Vata-Typen ist oft trocken und rau. Eine Öl-Behandlung verleiht ihr wieder einen strahlenden Glanz und füllt sie mit notwendigen Nährstoffen.

Eine Shirodhara-Behandlung kann besonders bei folgenden Vata-Störungen Linderung verschaffen:

  • chronische Kopfschmerzen
  • Konzentrationsschwäche
  • Angstzustände
  • Schlafstörungen
  • Erschöpfung

Shirodhara für den Pitta-Typen

Pitta-Störungen, die mit einer Shirodhara Behandlung therapiert werden könnten, sind: 

  • Bluthochdruck
  • Schuppenflechten
  • Augen- und Ohrenerkrankungen

Shirodhara für den Kapha-Typen 

Einige Kapha-Störungen lassen sich besonders gut mit Shirodhara behandeln:

  • zu hoher Cholesterinwert
  • Müdigkeit

Eine Shirodhara Behandlung wirkt sich nicht nur positiv auf unseren Geist aus: Die Haut wird gereinigt und in tieferen Schichten mit Nährstoffen versorgt. Das hat ein Anti-Aging Effekt zur Folge, weshalb Shirodhara auch in der kosmetischen Behandlung Anwendung findet. 

Auch hier bei uns im Hotel Fontana kannst du eine Shirodhara-Behandlung machen. Finde deinen Weg zu weniger Stress und einer ganzheitlichen Lebensweise. Vielleicht kombinierst du deine Behandlung ja mit einer ayurvedischen Kur? Zeit, deinem Körper und Geist die nötige Ruhe und Entspannung zu gönnen, die sie verdienen. 

Beitragsbild: © Shutterstock, yurakrasil