Ayurveda Ro­te-Be­te-Sa­lat mit Petersilie – bunt, lecker und vielseitig! Ayurveda-Rezept

Rote Bete ist aus vielerlei Gründen ein wahres Multi-Talent und schmeckt saftig, erdig, frisch! Wir stellen heute ein ayurvedisches Rezept für einen Ro­te-Be­te-Sa­lat vor und erklären, warum das erst einmal unscheinbare, rötlich-violette Gemüse fester Bestandteil der Ayurveda-Ernährung ist.

Die ayurvedische Küche ist leicht, bekömmlich und lecker. Bunte Farben, frische Kräuter, exotische Gewürze und natürliche, leicht verdauliche Produkte – das macht die Ayurveda-Ernährung aus. Als Vitamin- und Mineralstoff-Bombe darf Rote Bete in der ayurvedischen Küche nicht fehlen. Sie kann nicht nur auf vielfältige Weise eingesetzt werden und ist fast ganzjährig erhältlich, sondern schmeckt richtig zubereitet auch köstlich. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Ro­te-Be­te-Sa­lat mit Petersilie nach einem Ayurveda-Rezept? Bevor wir uns an das Rezept machen und dir einige Tipps zur Zubereitung von Rote Bete geben, klären wir aber erst einmal, wieso Rote Bete aus ayurvedischer Sicht so gesund ist. Dazu ein kurzer Überblick über Ayurveda-Ernährung.

Das erfährst du heute:

Was ist Ayurveda-Ernährung?

Grundlage der ayurvedischen Ernährung sind die sogenannten Doshas. Doshas sind nach der ayurvedischen Vorstellung Lebensenergien, die in jedem Körper vorkommen und ihn beeinflussen. Befinden sich die drei Doshas im Gleichgewicht, so herrscht auch zwischen Körper, Seele und Geist Balance. Krankheiten kann dadurch ganzheitlich vorgebeugt und Beschwerden gelindert oder geheilt werden. Mehr über die drei Doshas Vata, Kapha und Pitta erfährst du in diesem Beitrag.

Wie funktioniert ayurvedische Ernährung?

Ayurveda betrachtet Nahrung als eine Art Information für diese Lebensenergien. Nahrung gibt uns Kraft sowie Energie und dient dazu, die Selbstheilungskräfte zu aktivieren und den Körper zu entgiften. Da bei einem Menschen meist eine oder zwei der Lebensenergien vorherrschen, können bestimmte Speisen und Gewürze diese ausgleichen und uns wieder ins Gleichgewicht bringen. Die Ernährung ist damit ein wichtiger Pfeiler für das Wohlbefinden und sollte entsprechend der individuellen Dosha-Konstitutionen angepasst werden. Die wichtigsten Grundsätze der Ayurveda-Ernährung erklären wir dir noch einmal hier.

Rote Bete Saft wirkt sich positiv auf die Verdauung aus. © Shutterstock, 5 second Studio
Rote Bete Saft beschleunigt die Darmreinigung und stärkt das Immunsystem. © Shutterstock, 5 second Studio

Welche Rolle spielt die Verdauung im Ayurveda?

Die Verdauung nimmt in der ayurvedischen Ernährung eine wichtige Rolle ein, denn je nachdem, welchem Dosha-Typen man entspricht, hat man mit anderen Beschwerden zu kämpfen. Eine zu hohe Ansammlung an Kapha führt beispielsweise häufig zu Übergewicht, Vata-Menschen leiden regelmäßig an Appetitlosigkeit und Pitta-Typen neigen zu Magengeschwüren und Sodbrennen. Um dem Ganzen vorzubeugen, gibt die ayurvedische Ernährungslehre ganzheitliche Ernährungsempfehlungen angepasst an die Bedürfnisse jedes Einzelnen. Die durchdachten Kompositionen der Ayurveda-Speisen liefern unserem Körper alle notwendigen Bausteine wie Eiweiße, Kohlenhydrate, Fette, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.

Die Art und Zubereitung der Ayurveda-Rezepte machen die Speisen leicht verdaulich und sorgen für Wohlbefinden. Damit kommen wir zurück zur Roten Bete, denn Rote Bete gehört nicht nur zu den gesündesten Gemüsesorten, sondern fördert auch unsere Verdauung. Ein Glas Rote Bete Saft am Abend vor dem Schlafengehen kurbelt die Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten und Toxinen an und erleichtert die Entleerung am nächsten Morgen. Bei gekauften Säften lohnt sich ein Blick auf die Nährwerttabelle des Produktes, denn manche Säfte enthalten unglaublich viel Zucker und sollten deshalb nicht täglich getrunken werden. Doch abgesehen von der verdauungsfördernden Wirkung, was kann die Rote Bete noch?

Rote Bete hilft bei der Vorbeugung und Linderung von vielen Krankheiten. © Shutterstock, Pushish Images
Rote Bete senkt den Blutdruck, schützt die Körperzellen und hemmt Entzündungen. © Shutterstock, Pushish Images

Warum ist Rote Bete nach Ayurveda so gesund?

Rote Bete ist aus ayurvedischer Sicht süß und kühlend. Sie reduziert Entzündungen im Körper und entgiftet die Leber sowie die Gallenblase. Das rötlich-violette Gemüse gehört mit etwa 0,8 mg Eisen pro 100 Gramm zu den eisenhaltigsten Lebensmitteln überhaupt und regt die Produktion von roten Blutkörperchen an. Weitere wertvolle Inhaltsstoffe sind Phosphat, Vitamin B, Kalium, Magnesium und Folsäure. Rote Bete ist außerdem reich an Betain, einem sekundären Pflanzenstoff, der die Fähigkeit besitzt, den Homocysteinspiegel zu senken und damit vor Herz- und Gefäßkrankheiten zu schützen. Es lohnt sich also, das ein oder andere Rezept mit Roter Bete auszuprobieren. Doch Vorsicht – jeder, der schon einmal Rote Bete zubereitet hat, kennt es: Mit der roten Farbe muss man aufpassen.

Wie kann man Rote Bete verarbeiten?

Wer Rote Bete verarbeitet, muss damit rechnen, dass die Hände danach erschreckend aussehen. Das ist aber kein Problem, die rote Farbe löst sich während des Abwasches wieder ab. Vorsichtiger sollte man mit seiner Kleidung sein, denn die schöne Farbe hat auch einen Nachteil: Sie hinterlässt auffällige, tiefrote Flecken, die leider sehr hartnäckig sind. Am besten trägt man für die Zubereitung eine Schürze und Handschuhe. Ist doch einmal ein Fleck in die Kleidung gekommen, gibt es aber auch keinen Grund zur Panik. Wichtig ist dann nur schnelles Handeln! Der Fleck darf nicht eintrocknen und sollte sofort mit kaltem Wasser ausgespült werden. Zitronensaft hilft zusätzlich.

Gekaufte Rote Bete kann bis zu zwei Wochen im Kühlschrank gelagert werden. © Shutterstock, algae
Damit die Knollen nicht austrocknen, sollten sie in Zeitungspapier eingewickelt werden. © Shutterstock, algae

Was muss ich beim Einkauf und der Lagerung von Roter Bete beachten?

Beim Einkauf sollte darauf geachtet werden, dass die Rüben nicht zu groß und dick sind, da diese holzig sein könnten. Es gilt: Je kleiner, desto feiner und zarter ist das Aroma. Außerdem sollten die Knollen prall sein und die Schale glatt sowie unverletzt.
Grundsätzlich kann Rote Bete gut und lange gelagert werden. In Zeitungspapier eingewickelt, hält sich die Knolle bis zu vier Wochen im Kühlschrank. Wer selbst Rote Bete anbaut und erntet, der kann die frische Ernte ungewaschen an einem dunklen, trockenen und kühlen Ort lagern.

Was kann man aus Roter Bete kochen?

Rote Bete ist nicht nur wahnsinnig gesund und schmeckt lecker, sondern auch richtig vielseitig. Roh oder gekocht – aus ihr lassen sich unzählige leckere Gerichten zaubern. Raspelt man sie zum Beispiel ungekocht ganz fein, entsteht ein wunderbares Rote-Beete-Carpaccio. Gekocht bekommt sie ihren typisch erdigen Geschmack, der sich hervorragend als Salat, Suppe, Püree oder Ofengemüse macht. Ro­te-Be­te-Sa­lat eignet sich hervorragend als Vorspeise, Beilage oder Hauptgericht und kann vielseitig variiert werden. Frische Kräuter wie Petersilie passen hervorragend dazu und runden den Geschmack ab.

Ayurvedisch kochen mit dem 3-Gänge-Menü von Agatha Heim

Doch genug der Theorie, los geht’s, jetzt wird gekocht! Ayurveda-Ernährungsberaterin, Yogalehrerin BDY/EYU und Autorin Agatha Heim hat ein ayurvedisches Mittagsmenü zusammengestellt, das deinen Gaumen erfreuen wird. Als Vorspeise gibt es Ro­te-Be­te-Sa­lat mit Petersilie. Zum Hauptgericht werden Kartoffel-Karotten-Cupcakes mit frischem Kräuterdip gereicht und als Nachtisch wartet Nusskonfekt auf dich. Für Agatha Heim ist Ayurveda-Ernährung Freude und Kunst zugleich, sie gibt für Interessierte Kochkurse und führt in die ayurvedische Ernährungslehre ein. Nähere Informationen zu ihr und ihrem ayurvedischen Kochbuch „Genussvoll durchs Jahr: Agathas ayurvedische Köstlichkeiten“ bekommst du auf ihrer Webseite https://www.a-heim.de. Und jetzt wünschen wir dir viel Spaß beim Kochen!

Vorspeise, Hauptgericht, Dessert: Ernährungsberaterin Agatha Heim hat ein ausgewogenes ayurvedisches Menü zusammengestellt.
Probiere auch Hauptspeise und Dessert des ausgewogenen ayurvedischen Menüs von Ernährungsberaterin Agatha Heim.

Ayurveda-Rezept: Ro­te-Be­te-Sa­lat mit Petersilie

Für 4 Portionen benötigst du folgende Zutaten:

  • 600 g Rote Bete, in ganzen Knollen
  • ca. 1 TL Sesamöl
  • 4 TL Holunderblütensirup
  • 2 EL Ingwer, fein gewürfelt

  • 1 EL Zitronensaft
  • ½ TL Amlapulver
  • 6 EL heißes Wasser
  • 6 EL Holunderblütensirup
  • 4 EL Mandelöl
  • 1 TL ganzer Kümmel
  • Steinsalz nach Geschmack

  • 2 EL glatte Petersilie, in feinen Streifen

Zubereitung:

  1. Den Backofen auf 180 °C Umluft vorheizen.
    Die Rote Beete waschen. Jede Knolle auf ein eigenes Backpapier legen und mit ca. ¼ TL Sesamöl und 1 TL Holunderblütensirup beträufeln. Anschließend jeweils das Backpapier zu einem Beutel zusammenfassen und am oberen Ende zudrehen. Die Beutel auf ein Backblech legen und im Backofen ca. 30-40 Minuten lang backen. Die Zeit ist davon abhängig, wie groß die einzelnen Rote-Bete-Knollen sind.
  2. Währenddessen aus dem Ingwer mit Hilfe einer guten Knoblauchpresse ca. 1 TL Saft auspressen.
    In einer großen Schüssel aus Ingwersaft, Zitronensaft, Amlapulver, Wasser, Holunderblütensirup, Mandelöl, Kümmel und Steinsalz eine Marinade rühren.
  3. Die Rote Beete aus dem Backofen nehmen und abkühlen lassen.
    Die Haut von den Knollen abziehen. Anschließend die Rote Beete in ganz dünne Scheiben schneiden und in die Schüssel mit der Marinade geben.
    Zugedeckt 30 Minuten lang in der Marinade ziehen lassen. Zwischendurch ab und zu vorsichtig wenden.
  4. Mit Petersiliengrün bestreut servieren.

Wie kann ich das Ayurveda-Rezept an mein Dosha anpassen?

Da jeder Mensch unterschiedlich ist und damit auch eine individuelle Dosha-Konstitution hat, gibt es abschließend ein paar Hinweise, wie du das Ayurveda-Rezept an deinen Dosha-Typ anpassen kannst:

Vata: Den Ro­te-Be­te-Sa­lat mit einigen Tropfen frisch gepresstem Ingwersaft beträufeln und mit Gartenkresse servieren.

Pitta: Den Ro­te-Be­te-Sa­lat mit einer Prise gemahlenem Koriander garnieren.

Kapha: Einige Tropfen frisch gepressten Ingwersaft über den Ro­te-Be­te-Sa­lat geben und mit Gartenkresse bestreuen.

Und noch ein letzter Tipp: Statt Mandelöl kann auch ein natives Olivenöl verwendet werden.

Ayurveda-Ernährung bedeutet auch, bewusst zu essen. Schaffe dir deshalb eine angenehme, ruhige Atmosphäre, nimm dir Zeit für deine Mahlzeit und genieße sie mit all deinen Sinnen. Guten Appetit!